Wertewandel als Grundlage der digitale Transformation der IT

Wertewandel als Grundlage der digitale Transformation der IT

19. Juli 2018 Blog Digitalisierung Menschzentrierte Digitalisierung 0
Wertewandel unterstützt Transformation der IT

Teufelskreis zwischen Fachbereich und IT

Die Digitalisierung aller Unternehmensbereiche schreitet kontinuierlich voran. Um die Anforderungen nach Flexibilität und Geschwindigkeit in der Umsetzung zu erfüllen, nutzen Fachbereiche verstärkt Clouddienste und Application as a Service Ansätze und umgehen die interne IT Abteilung.
Ärger ist dabei vorprogrammiert. Erfüllen diese Anwendungen die definierten Sicherheitsanforderungen? Steigt die Zahl nicht integrierter Systeme und damit Pflegeaufwände? Führt die neue Funktion zu geringerer Transparenz?

Fakt ist, klassische IT Abteilungen stecken in einer Krise. Auf Sie wirken einerseits noch die Geister der Vergangenheit – Systeme möglichst sicher und verfügbar zu machen und andererseits sollen gleichzeitig die Anforderungen der Digitalen Transformation erfüllt werden. In vielen Unternehmen erfüllt die IT auch weiterhin primär die Rolle eines Technologiepartners, der bestenfalls reaktiv unterstützt, wenn es Probleme mit einer Anwendung gibt. Eine Einmischung in die operativen Prozesse war in der Vergangenheit ebenso unerwünscht wie ein echtes aktives Treiben von Innovation. Gleichzeitig gibt es kaum einen Mitarbeiter in der IT, welcher das Potential der Cloud nicht erkannt hat und sich gleichzeitig die Frage stellt was das für seinen Arbeitsplatz bedeutet. Diffuse Ängste füllen den Raum, der sich durch den Wandel öffnet. Im schlimmsten Fall blockieren diese Ängste unbewusst den Veränderungsprozess.

Ein Teufelskreis, dass Fachbereiche verstärkt anderweitige Hilfe suchen und die Rolle der IT damit kontinuierlich schwächen.

Konsequente Kundenorientierung

Doch wie können Lösungen aussehen:
Eine Studie zur World Class IT der Hackett Group (engl.) liefert erste Lösungsansätze

IT Abteilungen sollten

  • sich konsequent den Business Anforderungen unterordnen. Oder anders gesprochen, IT Abteilungen müssen kundenorientiert arbeiten
  • konsequent die Infrastruktur verschlanken
  • Talente finden, welche auch über den Tellerrand hinausblicken und ein Verständnis für das Business mitbringen

Auch taucht in der Studie die Idee auf, dass IT Mitarbeiter in Zukunft vielleicht gar nicht mehr in der IT, sondern im Fachbereich angesiedelt sein müssen, um diesen Anforderungen Rechnung zu tragen.

Eine weltweite Studie von VMware zur Rolle der IT Abteilung im Digitalen Wandel kommt ebenfalls zu einem erstaunlichen Ergebnis. Durch Nutzung dezentraler IT Ressourcen aus der Cloud lassen sich Produkte schneller zur Marktreife bringen, das Unternehmen kann flexibler auf verändernde Marktanforderungen reagieren und auch die Mitarbeiterzufriedenheit wird gestärkt. Leider stehen dezentrale IT Strukturen häufig im Widerspruch zur unternehmensinternen Strategie einer IT Zentralisierung und auch Fragen der IT Sicherheit bleiben dabei unbeantwortet.

Und Talente am aktuellen Arbeitsmarkt zu finden ist gerade für Mittelständler schwer. Es gilt damit die eigenen IT Mitarbeiter zu motivierten Talenten zu machen, bzw. Ihnen den Raum zu geben, damit Sie sich selbst dorthin entwickeln können.

Wertorientierter Dialog unterstützt die Transformation

Wagen wir doch einmal einen anderen Ansatz. Ich lade Sie ein sich auf ein kleines Gedankenexperiment einzulassen.

  • Schreiben Sie sich Ihre drei wichtigsten Punkte auf einen Zettel, welche Sie von Ihrer IT Abteilung erwarten, um als Kunde zufrieden zu sein.
  • Nach welchen Werten wird Ihre IT Abteilung heute geführt? Was sind die Kennzahlen, mit denen die Leistung gemessen wird? Taucht Systemverfügbarkeit dort auf, oder die Anzahl der erfolgreich bearbeiteten Incidents?
  • In welchen Situationen wird die IT Abteilung damit für Sie sichtbar?
  • Entsprechen diese Situationen Ihren obigen Anforderungen, oder wird die IT gerade dann sichtbar, wenn Ihre Wünsche nicht erfüllt werden?
  • Und fragen Sie sich nun abschließend, ob die Mitarbeiter der IT Ihre Anforderungen überhaupt genau kennen und den Freiraum haben diese zu erfüllen.

Gedankenspiele sich schwierig, denn ich kann nicht vorhersagen, auf welches Ergebnis Sie kommen. Jedes Unternehmen und damit jede IT Abteilung ist unterschiedlich. Allerdings kann ich einen Ausblick geben, was wir regelmäßig vorfinden.

IT Abteilungen werden dann sichtbar, wenn es nicht funktioniert. Und häufig haben die Mitarbeiter überhaupt nicht den Raum, um kundenorientiert zu agieren. Der Raum wird einerseits begrenzt durch Glaubenssätze und Werte die es vermeintlich zu erfüllen gilt, andererseits durch Barrieren zwischen operativen Fachbereich und der IT und abweichenden Strategien. Und Barrieren einzureißen fällt viel einfacher, wenn zuerst auch die Mauern im Kopf bearbeitet werden. Ein Wertewandel oder zumindest eine Wertereflexion ist daher als Grundlage der digitalen Transformation zwingend notwendig.

Gehen Sie mit der IT Abteilung in einen Dialog. Welche Relevanz haben die unternehmerischen Werte für die Gestaltung der IT Services? Sind diese aus Sicht der Mitarbeiter vollständig, oder fehlt vielleicht noch etwas, um sich wirklich auf die internen Kunden konzentrieren zu können. Wie sind Werte im Kanon priorisiert? Es macht einen Unterschied ob ich eine Fachbereichsanforderung zuerst mit der Brille IT Sicherheit betrachte, oder zuerst mit der Brille Business Development. Wenn sich im Kopf das erste „Nein“ geformt hat, fällt eine positive Entscheidung viel schwieriger.

Welche Glaubenssätze sind aktiv in der Abteilung? Die Erkenntnis, dass ein Servicedesk von 8 bis 17 Uhr in einem international agierenden Unternehmen vielleicht mittlerweile doch nicht mehr ausreichend ist, scheint einfach zu sein, ist sie aber nicht, wenn es die letzten 10 Jahre so funktioniert hat.

Häufig möchten IT Mitarbeiter auch agil und innovativ sein und sich aktiv einbringen, sie dürfen es vielleicht nicht (oder glauben das zumindest). Sie sind EIN Unternehmen, es ist einfach das Geschäftsmodell der IT gemeinsam mit dem Fachbereich zu formulieren. Der Kunde sitzt ja nur zwei Türen weiter und fragen kostet nichts. Barrieren einreißen bedeutet aber auch Veränderung im Fachbereich. Aktive Diskussion über den bereichsinternen Prozess anstelle reaktivem Support im Fehlerfall führt auch dort zu Herausforderungen im Selbstverständnis.

Wir schätzen auch hier den wertorientierten Dialog. Es ist schwieriger sich darüber zu einigen ob und was die IT in Zukunft darf oder nicht. Einfacher ist mit klarem Kundenfokus und den eigenen Werten im Blick zu überlegen, was die beste Lösung im Sinne des Unternehmens ist. Partnerschaftlich durch Fachbereich und IT und gegebenenfalls moderiert und gecoacht, um historischen Befindlichkeiten nicht mehr Raum zu geben als es für eine digitale Zukunft zuträglich ist.

Gerne begleiten wir Sie auf Ihrem Weg.

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