Erfahrungsbericht St. Galler Coaching

Erfahrungsbericht St. Galler Coaching

2. Juli 2018 Blog 0
Aufstellung St. Galler Coaching

Wir bedanken uns ganz herzlich bei unserem Coachee für seinen Erfahrungsbericht. Er beruht auf einem begleitenden Briefwechsel mit einem befreundeten Entscheider.

Coaching bringt Bewegung ins eigene Weltbild

Coaching ist anstrengend

Zum Zeitpunkt des Coachings waren meine Gedanken bereits stark geprägt von der anstehenden beruflichen Veränderungen. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt bereits für mich ein Konzept entwickelt, weshalb ich mein Aufgabenfeld verändern möchte und persönliche Elemente erkannt, welche mich dabei behindern könnten. Diese Elemente hatte ich als Coaching Ziel im Kopf, den notwendigen Wert habe ich dann in der ersten Sitzung gemeinsam mit dem Coach entwickelt. Den Ursprung meiner Konzeptelemente hatte ich mir allerdings im Traum nicht ausmalen können.

Im Rahmen der ersten Ebene wurde aus meinem Konzept mein Wert Emotionalität und daraus abgeleitet das Ziel diese ausgewogen im privaten wie im beruflichen Umfeld zu leben. Diese erste Ebene der Arbeit im St. Galler Coaching Modell war für mich als kognitiv geprägter Mathematiker noch klar und logisch erfassbar. Und ja – Arbeit – jede der Sitzungen ist anstrengend und fordernd gewesen, immer im Kopf, häufig emotional, manchmal körperlich. Diese Arbeit hat mich weit über meine normalen Grenzen geführt und ich war mehr als einmal kurz davor den Prozess zu beenden, oder zumindest zu pausieren, um mir Klarheit zu verschaffen, was da eigentlich gerade passiert.

Die zweite Ebene, die Arbeit im Problem- oder Entwicklungsraum hat die rein kognitive Ebene verlassen und stärker emotionale und körperliche Erfahrungen und Erinnerungen integriert. Gleichzeitig konnte ich spüren, dass die Erfahrungen aus der ersten Ebene bereits unterstützend wirken. Eine wichtige Erkenntnis, welche sich in allen weiteren Ebenen fortsetzte, jeder Schritt brachte mich näher an die Wurzel der prägenden Situationen, stärkte aber gleichzeitig die eigene Fähigkeit damit umzugehen. Gleichzeitig schaffte der Prozess den notwendigen Raum, um zu erkennen, dass alle Dinge und Situationen nicht gegeben, sondern durch mich selbst veränderbar sind.

Am Ende der zweiten Ebene war das Kybernetische Dreieck aus Wert, Ziel und Problem formuliert. Dieses wurde in allen weiteren Sitzungen immer wieder als Basis genutzt und ermöglichte mir und dem Coach auch nach längeren Pausen zwischen den Sitzungen schnell wieder den Einstieg in die nächste Sequenz.

Mit den Prozesselemente ab Ebene drei habe ich dann endgültig die für mich logisch erklärbare Welt verlassen. Das war irritierend, aber aufgrund der erste Erkenntnisse und der vertrauensvollen Begleitung nie verunsichernd.

Gleichzeitig führte die Erfahrung der dritten Ebene dazu, dass ich drauf und dran war, den Prozess zu unterbrechen. Zu überraschend wurde ich innerhalb einer Sequenz von einer Erkenntnis übermannt, die mich damals körperlich, geistig und seelisch aus der Bahn geschmissen hat. Mein Konzept zerfiel an einer Stelle, die mir bis dahin nicht einmal bewusst war. Erst in der Reflexion ist mir dabei klar geworden, wie wichtiger die Aussage ist „dass Raum ist für alles was sich zeigen will und kann“. Und es war sicherlich an der Zeit jahrzehntealte prägende Erfahrungen auf den Tisch zu bringen, kritisch zu betrachten und sich von allem, was heute nicht mehr relevant oder hilfreich ist, wirklich und dauerhaft zu verabschieden. Die Schubladen in der eigenen Wohnung räumt man wenigsten bei einem Umzug mal aus und entsorgt Gerümpel. Da macht es auch in Bezug auf Erfahrungen und Glaubenssätze immer mal wieder Sinn aufzuräumen und zu schauen, was man davon wirklich noch braucht und was entsorgt werden kann. Gleichzeitig tauchen beim Aufräumen durch das Coaching Ressourcen und Kräfte auf, welche bislang dazu eingesetzt wurden die Unordnung zu überdecken und die nun plötzlich zur Verfügung stehen für sinnvolle Veränderungen, Jetzt und in Zukunft.

Gerade in dieser Ebene war für mich das vertrauensvolle Durchlaufen des Prozesses mit dem Coach sehr wertvoll. Nicht weil er mir gute Ratschläge gegeben hat, oder feststellt, dass es doch gar nicht so schlimm ist. Sondern weil er erst den Raum geschaffen hat, dass sich etwas zeigen kann und mir dann voller Ruhe die notwendige Erkenntnis vermittelt hat, dass ich aus eigener Kraft die Situation verändern und beherrschen kann. Auch wirklich angenehm war der Umgang mit meiner Überlegung den Prozess abzubrechen. Da gab es keine Diskussion oder Überredungsversuche, sondern nur Fragen, welche mich dabei unterstützt haben meine Überlegung noch einmal zu hinterfragen und meinen eigenen Weg zu finden.

Ich selbst erkenne immer wieder Situationen, in der mir ein automatisiertes Handeln nach alten Glaubenssätzen bewusst wird, ich dann Alternativen suchen und anders handeln kann.
Mein persönlicher Weg ab Ebene 4 war, dass ich mich gedanklich selbst zum Beobachter gemacht habe. Dass ich die Sequenzen durchlaufen bin, aber gleichzeitig versucht habe immer einen gewissen Abstand davon zu haben. Das ist wirklich schwierig zu beschreiben, am ehesten vielleicht mit dem Bild eines transparenten Vorhangs der zwar Blicke und Geräusche ermöglicht, aber eben doch etwas trennt. Und das hat mir trotzdem eine extrem spannende Reise durch die Life-time-Line ermöglicht, zu einer tief versteckten Kraftquelle und einer überraschenden zukünftigen Identität. 

Und auch die fünfte Ebene, die Verbindung zu meinem spirituellen Kern habe ich mit diesem Vorhang etwas abgeschirmt. Mit der Folge, dass ich diese Ergebnisse erst einmal nicht als meine eigenen angesehen habe. Aber das Coaching, und auch der Wert und das Ziel welche ich verbessert habe, wirken und schaffen auch ohne Coach immer wieder etwas Raum, um den Vorhang ein Stück zu Seite zu ziehen und mir schrittweise die damaligen Resultate zu eigen zu machen.

Veränderung entsteht nicht auf Knopfdruck

Und heute? Habe ich meine Ziele erreicht? Kann ich meine Werte so leben, wie ich es für richtig halte?

Ja, meine gewünschte Veränderung kann ich deutlich erkennen und sie wirkt privat und beruflich. Sie hat mein systemisches Verständnis von Komplexität um einiges erweitert und ermöglicht mir anzuerkennen, dass es Dinge gibt die wirksam sind, obwohl Sie weder physisch noch messbar sind (zumindest auf dem heutigen Stand der Technik). Gleichzeitig führt diese Erfahrung nicht zu neuen Zwängen. Die Existenz von etwas Spirituellem anzuerkennen, heißt für mich nicht, dass ich mein Leben vollständig danach ausrichten muss. Das Coaching hat mir die Wahlfreiheit gegeben, dass zu tun.

Aber 20 Jahre Ingenieurserfahrung, Freude an Innovation und Kreativität in meiner Arbeit kann und will ich nicht zur Seite schieben. Sondern ganz bewusst für mich einen Weg finden, wie ich das sinnvoll in Einklang bringen kann, als Mensch und in meiner Arbeit. Viel bewusster ist mir zum Beispiel geworden, dass Kommunikation genauso wertschätzend sein sollte, wie ich sie im persönlichen Kontakt pflege.

Funktioniert das immer? Wahrscheinlich nicht, aber Veränderung entsteht nicht auf Knopfdruck, sie benötigt Zeit und Ausdauer und das ist gut so. Durch das Coaching habe ich mir neue Türen geöffnet, hindurchgehen muss und möchte ich selber.

Ein zufriedener Coachee

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